Silvester (Joachim Ringelnatz)
Die Zeit verrinnt. Die Spinne spinnt
in heimlichen Geweben.
Wenn heute nacht ein Jahr beginnt,
beginnt ein neues Leben.
... ich alles das, was ich so selbstverständlich meine über den Iran zu wissen, beim hören des Begriffs "Iran", suspendieren könnte? Wäre es mir dann möglich, den vielen Mitteilungen, die ich täglich aufnehme, ein Bild des Irans zu entnehmen, das der Wahrheit nahe kommt. Wenn das nicht so ist, wie ich vermute, welche Möglichkeit hätte ich dann, einen unverstellten Blick auf den "Iran" zu bekommen?
Ich frage dies nicht so beiläufig, weil es mir einfach einmal so in den Sinn kommt, sondern, weil ich beim Nachgehen meiner Gedanken zu dem struckschen Satz: "Die Verteidigung unserer Freiheit fängt am Hindukusch an!", und meiner Akzeptanz dieses Satzes immer wieder auf den Iran stieß.
Und die Inhalte dieser Gedanken lassen den Iran in einem so unglaublich schrecklichen Bild erscheinen, dass ich mich fragte, woher habe ich dies? Und dann reihte es sich aneinander: Schahregime, Savak, Sturz des Schahregims, Besetzung der amerikanischen Botschaft, Geiselnahmen und vor allen Dingen, der Film "Drachenläufer", der mich tief beeindruckt hatte.
Als ich dies dann versuchte zu entwirren, stellte ich als erstes fest, dass der Film "Drachenläufer" (aus dem diese monströsen Bilder stammen) nach einer Novelle Khaled Hosseinis, eines amerikanischen Schriftstellers, der mit G.W. Bush gut bekannt war, von einem amerikanischen Regisseur, gedreht wurde. In Verbindung mit den vermeintlich historischen Fakten, ergibt sich mein Iranbild.
Für mich ist zumindest ganz deutlich, dass ich mit diesem "Rüstzeug", bereitwillig meine Freiheit am Hindukusch verteidigen lassen wollte.
Und ich frage mich nun, ob es den vielen Parlamentarieren, die ein "Engagement der Bundeswehr" (was für ein schöner abstrakter Begiff, hinter dem sich die Einzelschicksale von u.a. Soldaten verbergen) in Afghanistan befürworteten, so unbedingt klar war, für was sie sich da entscheiden?
Seit ein paar Tagen geistert diese Meldung über den "armen" Herrn Depardieu durch die Gazetten, der aus seinem Land "ins Exil vertrieben" wird. (siehe die paar Zeilen aus dem Morgenbriefing des Handelsblattes)
"Der französische Schauspieler Gérard Depardieu droht damit, seinen Wohnsitz ins benachbarte Belgien zu verlegen, wo er kaum Steuern zahlen würde. Premier Jean-Marc Ayrault nannte diesen Schritt "armselig". Deutschland ist mit seinen Altstars besser dran: Joachim Fuchsberger und Uschi Glas würden uns das niemals antun. Sie haben gelernt zu leiden ohne zu klagen."
Da frage ich mich:
Mich würde interessieren, was haltet Ihr von einer Reichensteuer und wie findet Ihr, wie dieses Thema bei uns bearbeitet wird?
Ich reihe einmal ein paar Themen unzusammenhängend auf, bei denen ich mich bis heute frage, was sollte mir gesagt werden?
Diese Themen wurden und werden bis zum Erbrechen durch die Medienlandschaft gehetzt, dass mir es zum Schluss aus den Ohren herauskommt. Und da gab es dann irgendwann den Punkt, an dem ich mich fragte: Hat das ein System? Soll von Wichtigem abgelenkt werden?
Ich gestehe, dass dem Mißtrauen gegenüber unseren Medien, eine Auffassung vorausgeht, die in der Regel eher ein Vorurteil ist, da ich keine Erkenntnisse in diesen Themen habe. Also frage ich die mir bekannten Leute. Und damit nun sokratisches Wirken in den Zusammenhang zu bringen, ist mir einfach eine Nummer zu hoch. Und natürlich ist die Auseinandersetzung mit Menschen im hier und jetzt auch für mich sinnvoller ... aber leider fehlen mir die Mittel, mich andauernd in Berlin, Amsterdam, Utrecht, Helsinki Zürich, Leipzig und Volksdorf aufhalten zu können. Insofern frage ich hierdurch.
Eigenartigkeiten Behinderter
so hinzunehmen, dass sie nicht mehr eigenartig sind, dann kann man die Existenzberechtigung von Institutionen, die sich um das Wohlergehen Behinderter kümmern, hinterfragen. Aber keinen Tag früher. Die derzeitige Diskussion, an der wir uns, meiner Meinung nach, ungerechtfertigter Weise und in meinen Augen "inklusionsschädlich" beteiligen, weil es um nichts anderes geht, als Kostenreduktion, wird auch nichts weiter hervorbringen als diese Reduzierung der Kosten. Wenn aber Kostenreduktion das vorrangige Ziel ist, wie ich vermute, dann hat Inklusion schon gar keine Chance bei uns.