Montag, 14. März 2011

Stuttgart 21 u.ä.

In China war ein Bauer (Lis) zu Tode gekommen, nachdem er wegen illegalen Holzeinschlags verhaftet worden war (angeblich beim verstecken spielen mit Mithäftlingen). Innerhalb kurzer Zeit gab es zu diesem Tod 100.000 Kommentare im Internet.
"Anstatt zu versuchen, die Online-Debatte abzuwürgen, wandten sie sich an die aufgebrachten Internetnutzer und luden sie ein, sich an einer Kommission zu beteiligen, die Lis Tod untersuchte. Diese Kommission durfte allerdings nie wirkliche Untersuchungen anstellen. Später kam heraus, dass sie vor allem aus regierungsfreundlichen Journalisten bestand. Aber da hatte sich das Netz schon beruhigt." (SZ 12./13. März 2011 – Kluge Diktatoren)
Irgendwie erinnert mich dies an die "Schlichtung Stuttgart 21"
Vielleicht sollten wir uns einfach darauf einstellen, dass wir bei allen brisanten Themen hinters Licht geführt werden. Und deshalb Aufklärung und die Wahrheit verlangen, z.B. über:
- was passiert nun mit Stuttgart 21?
- die Atomreaktoren in Japan (Beginnende Kernschmelze?????? – so ein Unsinn?)
- den Verbleib von 321 Mrd. € aus der Bankenrettung?
- die 0,7% des Bruttosozialprodukts zur Armutsbekämpfung?
- Waffenlieferungen an die Konfliktparteien in Nord-Afrika? usw.
Die Erkenntnisse aus der Facebook- und Twitterrevolution in Ägypten haben zu schnellem Umdenken bei den "Diktatoren" und Politikern unserer Zeit geführt (siehe z.B. "Wir wollen unseren Guttenberg wieder haben.") Wir sollten uns vergegenwärtigen, dass alle Informationen, die wir erhalten, ein strategisches oder taktisches Ziel haben könnten. Wenn wir uns dessen gewiss sind, würden sich vielleicht 1000 zu dem Betrüger zu Guttenberg bekennen, aber nicht Hunderttausende.
Ich denke es ist an der Zeit, dass wir den Glauben an "saubere" Politiker und "unabhängige" Medien aufgeben und alle Informationen, die wir von denen erhalten, auf die dahinterliegenden Beweggründe zu untersuchen.