Freitag, 30. Juli 2010

Die Tassen im Schrank

Es scheint in den Köpfen des gemittelten Bundesbürgers eine Phrase zu geben, die da lautet: "Wenn es der Wirtschaft gut geht, geht es auch uns gut!????"
Da taucht natürlich sofort die Frage auf, wer sind "die Wirtschaft" und wer sind "wir"?
Ich finde es sehr erstaunlich, in welcher rasanten Berg- und Talfahrt die Zugehörigkeiten wechseln, ohne dass auch nur irgendjemand ein Schleudertrauma davonträgt.
So poltern Begriffe wie Kapital, Kapitalist, Profit, Gewinne, Gewinnsteigerung, Shareholdervalue, Lohn, Lohnerhöhung, Ich, Wir, Unternehmer, Spekulant, Arbeitnehmer, Anteilseigner, Staat, Gemeinschaft, Solidarität usw. durcheinander, dass schon Meyers berühmtes Lexikon nicht alles begrifflich sauber erfassen kann - und nun kommen Herr Brüderle und Herr Tillig und verkaufen ihre doch sehr fokussierte Klientelsichtweise als staatstragendes Prinzip.
Im Bund wird entschieden, um die Gemeinden und Länder zu entlasten, dass Menschen, die erwerbsunfähigkeisrentenbezugsberechtig sind, keinen Anspruch mehr auf andere staatliche Förderung haben (z.B. Behinderte in Behindertenwerkstätten - Sozialhilfeinstitutionen - Ländersache!. Dieses wird die Sozialetats der Gemeinden und Länder entlasten, zu Lasten der Rentenversicherung!!!!!! Nun: Herr Brüderle und Herr Tillig: der Rentenversicherung geht es schon schlecht genügend, weil z.B. russische Legionäre aus der Kasse bezahlt werden - damit sie überhaupt in "ihre Heimat" zurückkehrten, um Herrn Kohl ein Denkmal voller Glanz zu bescheren!! Nun packen wir noch ein paar hunderttausend arbeitswillige, aber arbeitsunfähige Behinderte in das "marode" (... gemachte) Solidarsystem - wie soll das denn nun noch überleben? Klar doch (!!!!) ... dann müssen wir die Renten kürzen - damit die Erben Herrn Theo Albrechts, keine der 15.000.000.000.-€ an Erbschaftssteuer zahlen müssen (... die armen Leute?!)
Spaß beiseite: Wer wählt diese Idioten, die ich und wir dauernd verwechseln, eigentlich?