Donnerstag, 11. August 2011

Was ist ein Durchschnittsmensch

Eine Frage an mich, angeregt durch Edo Zankis Facebookbeitrag:

Was ist denn ein "Durchschnittsmensch"?

Und der Versuch eine Antwort zu finden.

Der "Durchschnittsmensch" kann nur die Erfindung von Demoskopen sein – vier bis fünf Schubladen, in die alle Individuen reinpassen müssen.

Ähnlich verfahren Politiker: Halbsätze wie: "Der Bürger draußen im Lande", suggerieren eine Gleichförmigkeit, die es nicht gibt. – Der "Normalbürger" hat sich in unserem Bewusstsein eingeprägt. Was wir damit meinen sind die Anderen, in jedem Fall nicht wir und ein paar Freunde, vielleicht.

Warum tun wir dies, uns von Demoskopen und Politikern dazu verleiten zu lassen, unsere Mitmenschen als "Normalbürger" zu diffamieren? Würde es uns verrückt machen, wenn wir jedes Individuum als eigenständig, ausgerüstet mit eigenen Gefühlen, Sichtweisen, Meinungen, Erkenntnissen, eigener Geschichte und Zukunft ansehen würden?

Mittwoch, 10. August 2011

Die Grünen - Totengräber der Demokratie?

Ich für mich bin zu der Auffassung gekommen, dass die Wandlung der ökologischen Bürgerbewegung in die Partei der "Grünen" ein entscheidender Fehler war. Die Parlamentarisierung der ökologischen – menschenrechtlichen Bewegung führte und führt zu einer Erstarrung und Verdrossenheit der Teilnehmer an der APO. Die Folge ist geistige und moralische Verarmung weiter Bevölkerungsschichten.

Bis heute bleiben die Grünen die Antwort auf die Globalisierung des Kapitals schuldig. In Regierungsverantwortung betreiben sie diese sogar. Die Folge ist die Zunahme der Armut und die andauernde Verletzung von Menschenrechten.

Sogar der Verschleuderung von Menschenrechten machen sich die Grünen mitschuldig. Durch die Legitimierung der Teilnahme am Krieg hat die parlamentarisierte APO die pazifistische Position verloren und ist somit Verursacher des millionenfachen Leids.

Die Relativierung aller politischen Forderungen auf ein "mehrheitsfähiges" Minimum führte bis vor kurzem (Stuttgart 21) zum schleichenden Tod der Demokratie. Die Hoffnung der Bügerprotestbewegung, nach der Wahl des "grünen" Ministerpräsidenten in BW, wird sich schnell als unhaltbar und der MP als Janusfigur erweisen. So ähnlich wie in Hamburg die Grünen alles verdorben haben, für das sie mal angetreten waren (Moorburg, Schulreform, Energiepolitik, Hafen, Elbvertiefung usw.)

Ich frage mich seit einiger Zeit, ob die Grünen als bourgeoise Antwort auf die APO gegründet wurden, mit etwas ökologischem Tamtam, damit die "Protestwähler" sie wählen. Da alle in sie gesetzten Hoffnungen enttäuscht werden, tragen die Grünen nicht unerheblich Schuld daran, dass unsere Gesellschaft mangels Alternativen politisch verarmt.

Einen Hoffnungsschimmer gibt es - der Bürgerprotest gegen Stuttgart 21, der trotz des grünen Ministerpräsidenten nicht beendet wird. Dieser außerparlamentarische Widerstand ist gut vorbereitet, fachlich besser aufgestellt, als die verantwortlichen Planer und auch einem Heiner Geißler (vielleicht ja auch nur ein Januskopf, wer weiß?) nicht erlegen.