Samstag, 19. Januar 2013

Ich frag einmal: "unternehmerisches Risiko"?

Da haben wir wieder einmal ein klassisches Beispiel dafür, wer das eigentliche Risiko in Privatwirtschaftsunternehmen trägt. In diesem Fall sitzt die Familie Schlecker im Trocknen und erfreut sich eines umfangreichen "Privatvermögens", während die meisten Beschäftigten im Nichts sind.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/haelfte-der-schlecker-mitarbeiter-noch-immer-ohne-neuen-job-a-878490.html

Da stellt sich mir doch sofort die Frage, warum es Gesetze gibt, die das Risiko so ungleich verteilen. Das sogenannte "Privatvermögen" der Familie Schlecker stammt doch wohl aus dem Unternehmen oder aus Quellen, die an das Unternehmen gebunden waren. Warum also steht dieses Vermögen nicht als erstes zur Verfügung, den Schaden aus der Insolvenz (und vorrangig sehe ich hier die Arbeitslosigkeit) zu minimieren. Anstelle dessen muss die, von vielen "Unternehmern" verteufelte, Solidargemeinschaft einspringen. Arbeitslosengeld, ALG II, Vorruhestand usw. sollten erst dann bemüht werden, wenn das aus dem Unternehmen erwirtschaftete Vermögen verteilt ist.

Die Formel, auch der "Arbeitgeber" würde ja die Solidartöpfe füllen, ist letztendlich nicht wahr. Denn die Mittel hierfür stammen ja zu größten Teil aus der Tätigkeit der Mitarbeiter. Wenn es die Beiträge zu den Solidarkassen nicht gäbe, was wohl der lange gehegte Wunsch Herrn Schleckers war, wäre sein "Privatvermögen" nur noch größer.

Ich bin ja mal gespannt, wie die Abwickelung von Opel geschehen wird. Was aus den Milliardenhilfen der Solidargemeinschaft wird, die die Fa. Opel (GM) erhalten hat.

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